Spiel nur mit
einer gestimmten Gitarre – alles andere hört sich nicht gut an. Es gibt drei verschiedene
Möglichkeiten, Deine Gitarre zu stimmen. Für den Anfang rate ich Dir zum Stimmgerät,
da es schneller und einfacher genaue Ergebnisse erzielt. So hält Dich nichts
vom Wichtigsten ab: Spielen.
Grundsätzlich
stimmst Du Deine Gitarre durch das Drehen der Mechaniken an der Kopfplatte, mit
denen sich jede Saite höher oder tiefer stimmen lässt. Die Standardstimmung ist
E-A-d-g-h-e (steinalter Merksatz: Ein Anfänger der Gitarre hat Eifer). Gerade
bei neuen Gitarren oder neuen Saiten lässt die Stimmung innerhalb von Minuten
nach und Du musst häufig stimmen. Das lässt jedoch nach einigen Malen nach.
Eine einfache
Möglichkeit zum Stimmen ohne Stimmgerät ist der Vergleich der Töne. Das ist ganz praktisch für
unterwegs, wenn Du kein Stimmgerät dabei hast. Darüber hinaus schult es Dein
Gehör und ist schon deshalb zu empfehlen. Grundproblem ist, dass Du irgendwoher
ein A bekommen musst. Aber das gibt es überall: Nimm eine Stimmgabel, das
Freizeichen am Telefon, eine Stimmpfeife, ein Klavier oder such online nach dem
Ton. Du findest schon ein A. Falls nicht, kannst Du mit dieser Methode immerhin
dafür sorgen, dass die Gitarre in sich stimmig ist, auch wenn sie minimal
falsch gestimmt ist.

Zum Stimmen
gehst Du in der Regel vom A aus, da es so einfach zu bekommen ist. Du stimmst
jede Saite indem Du sie mit der darüber liegenden im 5. Bund vergleichst. Du
greifst also beispielsweise die A-Saite im 5. Bund und spielst sie an. Während
sie noch erklingt, schlägst Du die darunter liegende d-Saite leer (ohne zu
greifen) an. Diese beiden Töne vergleichst Du, um die d-Saite zu stimmen. So
machst Du es mit allen Saiten. Also erst A, dann d, dann g etc.. Einzige Besonderheit:
Um die h-Saite zu stimmen, greifst Du die darüber liegende g-Saite im 4. Bund.
Es ist nicht
ganz einfach für Anfänger, die Gitarre nach Gehör zu stimmen. Am besten machst
Du das immer wieder und prüfst Deine Ergebnisse mit einem Stimmgerät. Mit der
Zeit wird Dein Gehör immer besser und Du kannst schnell Deine Gitarre
stimmen.
Noch etwas
komplizierter, dafür präziser ist das Stimmen mit Flageolett-Tönen. Ausgangspunkt
ist hier in der Regel eine gestimmte hohe e-Saite. Du kannst aber grundsätzlich
von jedem Ton aus anfangen. Die hohe e-Saite vergleichst Du mit der tiefen
E-Saite im 5. Bund flageolett – das heißt: Du legst einen Finger ganz leicht
auf die tiefe E-Saite über dem 5. Bundstäbchen, so dass ein leiser hoher Ton
erklingt. Diesen Oberton vergleichst Du mit der leeren hohen e-Saite und
stimmst ihn danach. Auch die A-Saite im 7. Bund kannst Du auf diese Weise mit
der hohen e-Saite abstimmen.
Grundsätzlich
kannst Du jede Saite flageolett im 7. Bund greifen und mit der darunter liegenden
flageolett im 5. Bund vergleichen. Nur die h-Saite braucht mal wieder eine
Extra-Behandlung: Sie wird leer gespielt und mit der tiefen E-Saite im 7. Bund
flageolett verglichen.
Das Stimmen
mit Flageolett-Tönen benötigt noch mehr Erfahrung und Gehör. Auch hier
probierst Du am besten aus und prüfst Deine Ergebnisse mit einem Stimmgerät.